Gebäudeintegrierte Photovoltaik-Module

Für die möglichst unauffällige Integration von PV-Anlagen an oder auf denkmalgeschützten Gebäuden gibt es zahlreiche technische Möglichkeiten. Insbesondere in die Dacheindeckung integrierte Solarmodule, dachziegelintegrierte Module sowie Glas-Glas-Laminate auf verglasten Dach- und Fassadenpartien können sehr gut in das architektonische Gesamtbild eingebunden werden. Vor allem die variable Anordnung und farbliche Ausführung der PV-Module lässt Freiraum für gestalterische Vorgaben, wobei die wesentlichen Rahmenbedingungen wie Ausrichtung, Neigung und Verschattung aufgrund der Stromertragssituation besonders beachtet werden sollten.

Optische und architektonisch aufwendig in die Dach- und Fassadenflächen integrierte PV-Module können im Vergleich zu konventionellen Aufdachanlagen i. d. R. die notwendige Investition für die Stromerzeugung am Objekt erhöhen. Gegebenenfalls sind Mindererträge gegenüber der technisch optimalen Lösung in Kauf zu nehmen. Insbesondere die in letzter Zeit verstärkt aufkommenden Solardachziegel, bei denen jeder Dachziegel ein kleines Solarmodul beinhaltet, sind in Sachen Wirkungsgrad und Energieausbeute gegenüber konventionellen Modulen im Nachteil. Jedoch besteht der Vorteil, dass die Module nahezu vollständig in die Dachfläche integriert werden können und somit auf den ersten Blick kaum optischer Nachteil gegenüber einer unbelegten Dachfläche entsteht. Muss die Dacheindeckung erneuert werden, können diese Art der Photovoltaik-Module eine Alternative darstellen, die auch preislich mit einer neuen klassische Dacheindeckung mit konventionellen PV-Modulen mithalten kann.

Nachfolgende Abbildung veranschaulicht eine Auswahl an Formen und Farben dachziegelintegrierter Photovoltaikmodule.

Solardachziegel in verschiedenen Formen und Farben. © SolteQ

Neben speziellen PV-Ziegeln können herkömmliche PV-Module auch durch eine geeignete Farbwahl in ein Dach (z. B. mit herkömmlichen Dachziegeln) integriert werden. Hierdurch sind die Module kaum einsehbar und die Architektur des Bauwerks wird deutlich geringer beeinflusst als bei der Nutzung von Standard-PV-Modulen. Durch die Anpassung an die roten Dachziegel ergibt sich etwa beim Gebäude Pfaff 14 ein abgerundetes Gesamtbild. Pfaff 14 ist ein erhaltenswertes Bauwerk aus der Nachkriegsmoderne in Kaiserslautern (kein Denkmalschutzstatus), auf dem zusätzlich zur dachintegrierten Anlage noch eine ebenfalls rote, vom Fraunhofer ISE entwickelte MorphoColor® PV-Anlage an der Fassade zur Straße hin installiert wurde. Die folgenden Bilder zeigen die besonderen PV-Anlagen des Gebäudes.

Dachintegrierte, nichteinsehbare, rote PV-Anlage auf dem Gebäude Pfaff 14. © EnStadt:Pfaff

Fassadenintegrierte PV-Anlagen am Gebäude Pfaff 14 und PV-Lichtkuppeln auf der Halle rechts daneben in Kaiserslautern. © EnStadt:Pfaff

Weiterhin wurden zwei In-Dach-Anlagen sowie Lichtkuppeln, welche speziell für den Ersatz der maroden Lichtkuppeln entwickelt und maßgeschneidert angepasst wurden, mit semitransparenten PV-Modulen auf der Halle neben dem Gebäude Pfaff 14 angebracht. Die Gesamtleistung dieses Systems liegt bei 135 kWp. Folgende Bilder zeigen die Anlage vor, während und kurz vor Abschluss der Umbaumaßnahmen.

Gebäude Pfaff 14 in Kaiserslautern vor (links) und während (vorne nur Blecheinfassung; rechts) der Installation der PV-Anlagen; © EnStadt:Pfaff

Altes Verwaltungsgebäude und altes Kesselhaus, kurz vor Abschluss der Sanierungsmaßnahmen; © Triolog/EnStadt:Pfaff

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