Die Folgen der Klimakrise für die Menschheit sind heute schon umfangreich und werden zukünftig schwerwiegend. Der dritte Teil des sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats1 verdeutlicht, wie wenig Zeit noch bleibt, um das Ziel der maximalen Erhöhung der weltweiten Durchschnittstemperatur um 1,5 °C bis zum Jahr 2100 zu erreichen. Mit jedem weiteren zehntel Grad Celsius Temperaturerhöhung steigt das Risiko für ein erhöhtes Artensterben, einen deutlich höheren Meeresspiegel, mehr Extremwetterereignisse und daraus resultierend einer erschwerten Wasserversorgung infolge von Dürreperioden. Es entstünden immense Folgekosten, welche die Stabilität ganzer Gesellschaften bedrohen könnten. In Deutschland zeigten sich zuletzt die sozialen und wirtschaftlichen Folgen eines einzigen Extremwetterereignisses bei den Flutkatastrophen in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Allein im Ahrtal starben über 100 Menschen, die Sachschäden liegen in Milliardenhöhe.2
Umso wichtiger ist es jetzt, alle notwendigen Maßnahmen umzusetzen, welche es braucht, um die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) drastisch zu reduzieren und eine THG-Neutralität zu erreichen.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland insgesamt 746 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen (Umweltbundesamt, 2023). Die größten emittierenden Sektoren sind dabei die Energiewirtschaft, die Industrie, der Verkehr sowie der Gebäudesektor.
THG-Emissionen in Deutschland 2022 nach Sektoren; Gesamtmenge: 746 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
(Eigene Darstellung nach UBA, 20233)
Da jeder Sektor das Ziel der THG-Neutralität verfolgen muss, ist eine Sanierung der Bestandsgebäude unumgänglich. Zur Reduktion der Emissionen im Gebäudesektor braucht es zunächst eine Reduktion des Energieverbrauchs bzw. eine Steigerung der Energieeffizienz. Hierzu dient vor allem die Dämmung der verschiedenen Bauteile der Gebäudehülle. Die Umstellung auf Nullemission erfolgt dann durch die Wahl eines regenerativen Energieträgers. Sowohl bei den Energieeffizienzmaßnahmen als auch bei der Umstellung des Energieträgers kann es bei Denkmälern zu Konflikten zwischen Klima- und Denkmalschutz kommen. Dieser Leitfaden soll Wege aufzeigen, wie diese beiden – auf den ersten Blick schwierig zu vereinbarenden – Themen doch vereint und mit einer zusätzlichen ökologischen Komponente versehen werden können.
- Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC. (2022). Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Genf. Von https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg3/ abgerufen ↩︎
- SWR. (2022). Was ist in der Flutnacht passiert? – Ein Protokoll. Abgerufen am 18. 10 2022 von https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/flut-rekonstruktion-ahrtal-protokoll-100.html ↩︎
- Umweltbundesamt. (11. 04 2023). Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. Abgerufen am 24. 01 2024 von https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#emissionsentwicklung ↩︎