Steht ein mit Kälte zu versorgendes Gebäude in einem Gebiet, das selbst einen hohen Versorgungsanteil an Kälte benötigt, kann das Konzept der Fernkälte eine Lösung darstellen. Der größte Unterschied zur Fernwärmeversorgung, die flächendeckend zur Versorgung ganzer Stadtgebiete mit Wärme gebaut wird, ist die Fokussierung der Fernkälteversorgung auf kleine Versorgungsgebiete mit hoher Konzentration an Klimatisierungsbedarf (Konstantin & Konstantin, 2022).
Hierbei wird, wie bei einem Fernwärmenetz Wasser mittels eines unterirdischen Rohrleitungssystems zu jedem angeschlossenen Gebäude befördert. Die Vorlauftemperaturen betragen dabei 6 – 8 °C, das Wasser erwärmt sich im Rücklauf auf bis 12 – 15 °C (Hamburger Energiewerke GmbH, 2022). Das Hamburger Fernkältenetz in der City Nord soll perspektivisch mit Windstrom klimaneutral betrieben werden. Es soll als Blaupause für Sektorenkopplung im Bereich der Kälteversorgung (Power-to-Kälte) (Hamburger Energiewerke GmbH, 2022).